Wie bereits seit längerem zu sehen war, gehen die umfangreichen Renovierungsarbeiten in der Kirche zügig voran. Diese Projekte wurden mit Lottomitteln, Geldern des Nothilfefonds der Landeskirche und mit Hilfe des Kirchbauverein Jenas e. V. finanziert.
Nachdem bereits 3 Fenster renoviert sind und die Außenarbeiten zur Trockenlegung mit vielen freiwilligen Helfern stattgefunden haben, wurden die Arbeiten im Innenbereich zur Erneuerung des Fußbodens und der Elektrik in Angriff genommen.
Die Fundamentreste von Schalenmauerwerk im Ostteil lassen auf einen Vorgängerbau der Kirche aus dem 12. bis 13. Jahrhundert schließen, der nur geringfügig vom heutigen Bau abweicht. Da es kaum datierendes Material gibt, kann die Einschätzung nur grob vorgenommen werden. Ursprünglich gab es eine kleine Saalkirche mit einer kleinen Apsis, die in zwei Phasen erweitert wurde. Davon zeugen Fundamente des Chores und ein eingestürztes Tonnengewölbe. Die Erweiterungen waren vermutlich nach den veränderten Bedürfnissen der Gemeinde vorgenommen worden.
Zwischen dem heutigen Altar und der Wand fand man ebenfalls Kochen von vier Kinderbestattungen, die nach Freilegung und Kartierung wieder mit Sand abgedeckt und im Boden erhalten werden. Dieser Teil der Kirche lag im Hochmittelalter außerhalb der heutigen Kirchenmauer.
Nach der Wegnahme der Fliesen wurde das Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie in Weimar von Pastorin Dr. Hartung informiert und konnte auch gleich mit den Freilegungen beginnen. Praktikanten der Uni Jena und mehrere Zivildienstleistende haben unter Leitung von Dr. Tim Schüler mit den Untersuchungen begonnen.
Zuerst wurde der Innenraum mit Metalldetektoren nach Münzen abgesucht. Dabei kamen in zwei übereinander liegenden Fußböden 16 Münzen zum Vorschein, die sich über den Zeithorizont von 1700 bis heute einordnen lassen.
Im Südteil der Kirche lagen die in Lehm gesetzten Fundamente dicht an der Oberfläche. Dort wurden auch die Knochen von 4 Kinderbestattungen herausgenommen und zur Sicherstellung in die Anthropologie Jena gebracht.
Die Bestattungen, die man nur etwa 10 cm unter dem Fußboden der Nordwestseite gefunden hat, wurden wieder aufgefüllt.
Außerdem kamen noch Stuckreste mit Bemalungsspuren zum Vorschein. Leider sind die Bruchstücke zu klein, um Szenen rekonstruieren zu können, so dass auf das von Kirchmeister Friedrich Bürglen erstellte Konzept zurückgreifen wird.